
Banking 3.0 – Überlebt das Hausbank-Prinzip in der digitalen Welt?
Vorstandssprecher Dr. Reiner Brüggestrat diskutierte auf der Transactions 19 über die digitalen Herausforderungen für die etablierten Banken.
Eine Bankenmesse? Von wegen! Auf der Transactions 19 am 19. November in der hippen Offenbacher Location „Alter Stahlbau“ fühlte man sich eher wie auf einem zukunftsweisenden Digitalevent. Mehr als 500 Gäste aus der Banking-und Payment-Branche aber auch aus ganz anderen Bereichen waren gekommen, um Dutzenden und ebenso diversen Sprechern zu lauschen, Anregungen mitzunehmen und sich zu vernetzen. Die Eröffnungs-Keynote hielt Digital-Philosoph Gunther Dueck, ein weiterer Keynote-Sprecher was Blogger-Legende Sascha Lobo.
Bankfiliale oder Smartphone?
Im Eröffnungspanel diskutierte Dr. Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank, mit Sibylle Strack vom Fintech Kontist, Sascha Dewald von der DKB und Annette Siragusano von der Comdirekt über das Hausbank-Modell in der digitalen Welt. Wollen Kunden auch morgen noch die persönliche Betreuung in der Bankfiliale um die Ecke oder gehört die Zukunft der Banking-App auf dem Smartphone? Wie wird das Banking 3.0 aussehen?
Die Mischung macht’s
Dass es bei dieser Frage gar nicht um ein „Entweder-Oder“ gehen würde, wurde schnell klar. Denn: Die Qualitäten der klassischen Hausbank, nämlich vor allem Exklusivität, gute Beratung, hoher Informationsvorteil und räumliche Nähe können durch die smarten Möglichkeiten digitaler Anwendungen erweitert und teilweise auch ergänzt werden – zum Beispiel durch einen Videochat mit dem vertrauten Berater, bei dem Kundennähe unabhängig von Zeit und Ort hergestellt werden kann.
…wenn die Werte stimmen
Nah beim Kunden zu sein, um dessen Probleme zu lösen, ist für Dr. Brüggestrat besonders wichtig: „Wir als Volksbank sind aus diesem Grundprinzip entstanden, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten.“ Und dazu gehören heute eben auch digitale Plattformen, die Kunden besseren Service offerieren. Das Wichtigste bei einer Hausbank sei aber nach wie vor das Vertrauen, sie sei im Idealfall „wie ein guter Freund, der sich kümmert, wenn es mal nicht so optimal läuft.“ Und ob analog oder digital – nach Dr. Brüggestrat kommt es auf allen Kanälen „auf das Wertegerüst an, das wir vor allem bei den Genossenschaftsbanken haben. Bei uns gibt es keine Skandale, sondern wir greifen uns gegenseitig unter die Arme. Deshalb stehen wir natürlich nicht an der Spitze, aber das ist gar nicht unser vorderstes Ziel.“
Welche Vorteile beispielsweise die VR-BankingApp zu bieten hat, erfahren Sie hier.