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WECHSEL DER GENERATIONEN BEI DER HAMBURGER VOLKSBANK

Die Nachfolgeregelung war von langer Hand vorbereitet, mit dem 1. Oktober 2020 ist der Generationenwechsel im Vorstand der Hamburger Volksbank abgeschlossen. Im Gespräch mit Vorstandssprecher Thorsten Rathje, Marktvorständin Rita Herbers und Nils Abels, Vorstand Banksteuerung. Was sich ändert, was bleibt und was das Volksbanking der Zukunft ausmacht.

 

Herr Rathje, Sie sind der neue Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank. Was unterscheidet Ihr Institut von anderen Banken?

Thorsten Rathje: Ich lebe unser Geschäftsmodell seit mittlerweile 28 Jahren in der Hamburger Volksbank und aus echter Überzeugung: Wir sind eine Genossenschaftsbank. Damit ist unsere Geschäftsausrichtung per Gesetz klar definiert: Die wirtschaftliche und soziale Förderung unserer Mitglieder, die gleichzeitig auch immer unsere Kunden sind. Dies gelingt sehr demokratisch, indem unsere Mitglieder mitbestimmen. Diese Organisationsform hält uns jung und zukunftsfähig, denn über den regelmäßigen Austausch nehmen wir die Trends und Zukunftsfragen auf, die unsere Mitglieder intensiv beschäftigen, wie zum Beispiel das Thema Digitalisierung. Das gilt besonders für unsere Mittelstandskunden.

 

Frau Herbers, Ihr Start als neue Marktvorständin fällt mitten in die Corona-Krisenzeiten. Was ist jetzt bei der Unternehmensbetreuung besonders wichtig?

Rita Herbers: Was ich nach meinem Wechsel zur Hamburger Volksbank Mitte August besonders wahrnehme, ist die enge Verbundenheit mit den Unternehmerinnen und Unternehmern. Zu Beginn der Krise waren für unsere Firmenkunden vor allem zügige Vereinbarungen von Zins- und Tilgungsaussetzungen wichtig. Wir vermitteln darüber hinaus Kredite der Hamburgischen Investitions- und Förderbank und der Kreditanstalt für Wiederaufbau, also der KfW. Es ist für Unternehmer weitaus komplizierter, diese zu erhalten, als vielfach dargestellt. Dann ist es besonders wichtig aktiv und kompetent zu beraten. Wir sind immer verlässlicher Partner und suchen nach der besten Lösung – ein intensiver Dialog ist unseren Kunden wichtiger denn je. Die Corona-Auswirkungen bestätigen die essentielle Bedeutung nachhaltiger Geschäftsmodelle. Nachhaltiges Wirtschaften entspricht nicht nur einer zunehmenden Werteorientierung, sondern zahlt sich besonders in Krisenzeiten aus.

 

Herr Abels, Genossenschaftsbanken stehen für persönliche Beratung und Nähe. Wie funktioniert Kundenbindung in digitalen Zeiten?

Nils Abels: Indem sich der Kunde aussuchen kann, auf welchem Weg oder über welchen Kanal er zu uns Kontakt aufnehmen möchte. Als Genossenschaftsbank ist es uns besonders wichtig, jederzeit für unsere Kunden da zu sein. Für die persönliche Beratung sind zum Beispiel verlässliche Ansprechpartner wichtig, die nicht laufend wechseln. Nähe entsteht mittlerweile aber ebenso über digitale Leistungen, vor allem, wenn es um alltägliches Banking geht. Dafür kommen immer weniger Kunden in die Filiale, sondern vieles wird schnell und selbständig online, mobil oder telefonisch erledigt Wenn Sie bei uns im Dialogcenter anrufen oder mailen, sind sie nicht mit einem anonymen Callcenter verbunden, sondern mit unseren Kolleginnen und Kollegen.

 

Herr Rathje, wie wird sich die Zukunft des Volksbanking entwickeln?

Thorsten Rathje: Die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte und permanente Wandlungsfähigkeit unseres Hauses haben wir bereits im Jahr 2016 mit dem Start unseres Strategieprojekts „Smartes Volksbanking in Hamburg 2020+“ geschaffen. Wir investieren in die digitale Infrastruktur und in attraktive Standorte. Im Privatkundenbereich wird sich der Trend zum digitalen Banking forciert durchsetzen. Gerade in Corona-Zeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, neben der persönlichen Beratung in der Filiale auch mit allen digitalen Leistungen für die Kunden da zu sein – von kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten bis zur Eröffnung eines Girokontos. Im Firmenkundenbereich wird einer der Schwerpunkte sein, unsere Kunden in ihrem Prozess der digitalen Transformation zu begleiten – sowohl als Ratgeber, als auch mit den entsprechenden technischen Lösungen für das digitale Banking. Unser Motto lautet ‚digitaler werden, Volksbank bleiben‘.

 

Foto v.l.n.r.: Nils Abels, Rita Herbers und Vorstandssprecher Thorsten Rathje