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Köpfe unserer Stadt: Michael Stich

Zusammen mit der DZ Privatbank hat die Hamburger Volksbank zur exklusiven Veranstaltung „Köpfe unserer Stadt“ in den Business Club Hamburg eingeladen. Michael Stich, Ex-Tennisprofi, Stifter und Unter­nehmer sprach sehr persönlich über seine Motivation, die ihn immer wieder antreibt.

Nur, wer Verantwortung übernimmt, kann etwas bewegen

 

Sie haben die Michael Stich Stiftung 1994, also bereits während Ihrer ak­tiven Tennis-Karriere, gegründet. Welchen Impuls gab es für diese Ent­scheidung?

Michael Stich: 1992 habe ich den Grand Slam Cup in München gewonnen, der damals mit 2 Mio. US$ Preisgeld das am höchsten dotierte Turnier der Welt war. Bei der Sieger-Pressekonferenz fragte mich ein Journalist, was ich im Bereich Charity machen würde, nachdem ich so viel Geld gewonnen hätte. Diese Frage hat in mir etwas ausgelöst. Mir wurde klar, dass ich mit dem Geld der Gesell­schaft etwas zurückgeben kann.

 

Mit Ihrer Stiftung haben Sie sich lang­fristig auf einen Stiftungszweck fest­gelegt. Was bedeutet Verantwortung für Sie?

Michael Stich: Es bedeutet für mich, dass man Entscheidungen trifft und sich dafür einsetzt, in der Gesellschaft etwas zu bewegen. Nur, wenn man Verantwortung übernimmt, kann man etwas gestalten, um das eigene Leben und das Leben anderer besser zu ma­chen.

 

Birgit Elsinghorst (DZ Privatbank), Michael Stich und Rita Herbers (Hamburger Volksbank) vor dem Business Club Hamburg

Wir erleben Sie als hochmotivierten Menschen, Unternehmer und Stifter. Welchen Einfluss hat Ihre sportliche Karriere?

Michael Stich: Als Sportler lernt man, sich ein Ziel zu setzen und dieses fokus­siert und ehrgeizig zu verfolgen. Dies ist auch heute noch so bei allem, was ich unternehme.

 

Zu Beginn Ihrer sportlichen Karriere haben Sie eine Liste mit hochgesteck­ten Zielen erstellt. Führen Sie diese immer noch und gehört die Malerei dazu?

Michael Stich: Nein, es gibt keine Liste mehr. Aber ich möchte immer noch alles sehr gut machen, dazu gehören auch meine Stiftungsarbeit und die Ma­lerei. Wobei die eigene Zufriedenheit an erster Stelle steht. Wenn es dann von außen noch positives Feedback gibt, ist es umso schöner.

„Malerei ist wie Tennis spielen – innerhalb eines begrenzten Raumes kann ich mich kreativ ausleben.“ Michael Stich

Gibt es Parallelen zwischen Tennis und Malerei?

Michael Stich: Durchaus. Der Tennis­platz hat durch die Linien eine klare, be­grenzte Form. Innerhalb dieses Raums bin ich aber frei in meinen Entscheidungen und kann tun, was ich will und soweit es der Einfluss meines Geg­ners zulässt. Und wenn eine Taktik nicht funktioniert, muss man sich der Situation anpassen. Ähnlich ist es in der Malerei. Die Leinwand ist das vorgegebene Maß, der Raum, in dem ich kreativ sein kann, ohne mich an Regeln zu halten. Ich habe eine Idee, wenn diese aber nicht funktioniert, muss ich ebenfalls improvisieren und etwas An­deres probieren.

 

Ihr jährlicher Drachenboot Cup auf der Binnenalster zugunsten Ihrer Stiftung ist fest im Hamburger Ter­minkalender verankert. Was verbin­den Sie mit Hamburg?

Michael Stich: Hamburg ist meine Hei­mat, ich möchte nirgendwo anders le­ben. Ich liebe die Stadt und die Men­schen. Und ich bin stolz darauf, dass unser Drachenboot Cup inzwischen zu einer liebgewonnenen Tradition ge­worden ist, die aus dem Hamburger Sommer nicht mehr wegzudenken ist.

 

Im September gibt es den Davis Cup in Hamburg. Warum sollten die Fans hingehen?

Michael Stich: 1994 durfte ich selbst im Davis Cup am Rothenbaum spielen. Es ist ein großartiges Teamevent und ein tolles Ereignis für den Sportstand­ort Hamburg. Mit Hilfe der Hamburger Fans kann es die deutsche Mannschaft auch in die Endrunde schaffen.