
WeField Pflanzaktion: 1.000 Bäume für den Wilkenshoff
Zweiter Pflanztermin im Langzeitprojekt „Ein Stadtwald für Hamburg“
Der WeField e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, lebensarme Flächen in Ökosysteme für Tiere, Pflanzen und Menschen zu verwandeln. Am vergangenen Samstag trafen sich 80 Helfer:innen auf dem Biohof Wilkenshoff südlich von Hamburg, um über 1.000 Bäume zu pflanzen. Der Pflanztermin fand im Rahmen des Langzeitprojekts „Ein Stadtwald für Hamburg“ statt, das im Hamburger Umland mit dort ansässigen Höfen startet und sich immer weiter in Richtung Stadtmitte vorarbeitet. Den Auftakt bildete eine Pflanzung auf dem Hof Eggers in Kirchwerder im Herbst des vergangenen Jahres. Nun wurde das Projekt in Hollenstedt auf dem Grundstück von Juk Nguyen fortgesetzt, der die Fläche dem gemeinnützigen Zweck zur Verfügung stellt.
„Ich habe den Bauern, dem ich das Land vorher verpachtet hatte, schon länger davon überzeugen wollen, Blumen und Bäume auf das Feld zu pflanzen. Mit WeField und dem Biohof Wilkenshoff hier nebenan habe ich jetzt die passenden Partner dafür gefunden.“ Auf der 10.000 m2 großen Fläche wurde über Jahre Mais und Futtermittel in Monokultur für die Fleischindustrie angebaut. Die Folge der konventionellen Bewirtung des Lands ist, dass der Boden mittlerweile praktisch leblos ist. „Eigentlich müsste die Erde vor Regenwürmern und anderen Kleintieren nur so wimmeln. Aber die einseitige Nutzung und das starke Pflügen hat der Fläche alle wichtigen Nährstoffe entzogen“, erklärt Lasse Peters von WeField e.V. und fügt hinzu: „Wir fangen also wieder bei null an und versuchen mit verschiedenen Maßnahmen die Fläche zu regenerieren.“
So wurde mit einer gezielten Pflanzanordnung der Grundstein für ein essbares Agroforstsystem gelegt, bei dem die Schafe vom Biohof Wilkenshoff zwischen den einzelnen Baumgruppen weiden können: „Wir planen eine dichte Bepflanzung, indem wir einzelne höherstämmige Nussbäume, mittelstämmige Obstbäume und essbare Beerensträucher gruppenweise anordnen“, erklärt Vereinsmitglied Finn Peters am Tag der Pflanzung. „Die andere Hälfte der Fläche bepflanzen wir mit Laubbäumen und legen eine Hecke an. Dieser Teil soll verwildern und der Natur überlassen werden.“
Vom neu entstehenden Ökosystem profitiert sowohl der Hof selbst, der sich um die Bewirtschaftung und Ernte des Felds kümmert, als auch die gesamte Nachbarschaft, die sich mit dem frischem Obst und Gemüse versorgen können. Auch an die Kleinsten ist gedacht, wie Hofbesitzerin Ulrike Cohrs bemerkt: „Wir haben hier auf dem Hof auch einen Kindergarten. Über die verschiedenen Obst-, Beeren- und Nusssorten werden sich auch die Kleinen freuen, mit denen wir gemeinsam am Freitag die Wildkräuter aussäen.“
Ermöglicht wurde die Aktion durch eine Crowdfunding-Aktion der Hamburger Volksbank. „Wir unterstützen das Projekt von Anfang an und sind begeistert, was der Verein zusammen mit den vielen Helfenden auf die Beine stellt. Als Hamburger Volksbank liegt uns diese Klima-Initiative besonders am Herzen, so dass wir jede Spende bis 100 Euro verdoppeln. Über die Crowdfunding-Aktion wurden bislang knapp 20.000 Euro eingesammelt – eine stolze Summe, mit der der „‘Stadtwald in Hamburg‘ kräftig weiterwachsen soll“, freut sich Claudia Arendt, Senior Beraterin bei der Hamburger Volksbank.
Das Kernteam um WeField versteht sich in erster Linie als eine Initiative, die den Anstoß für eine klimapositive Zukunft liefert und die Verantwortung in mehrere Hände legt. „Um Aktionen wie diese realisieren zu können benötigen wir vor allem auch viele Helfende, die mit anpacken und organisieren“ so Finn Peters. „Nach so einem erfolgreichen Tag in toller Gemeinschaft sind wir von den Pflanzarbeiten kaputt und einfach glücklich.“