
Zukunft lernen
AM PULS DER DIGITALISIERUNG – Die Digitalstrategie „Smartes Volksbanking in Hamburg 2020+“ begleitet Kunden und Mitarbeiter der Hamburger Volksbank täglich. Die Migration in ein neues Bankverfahren schafft nun die Basis für weitere Schritte.
Am Wochenende vom 20. bis 21. April 2018 standen bei der Hamburger Volksbank die Rechner still. Die Kunden waren gebeten worden, sich vorab mit Bargeld zu versorgen, die Mitarbeiter hatten alle wichtigen Dokumente sicher abgespeichert. Denn die Verlagerung sämtlicher Prozesse das neue Bankverfahren agree21 war ein so umfangreiches technisches Unterfangen, wie es in der Geschichte der Bank noch nie vorgekommen ist. Doch alles hat geklappt: Pünktlich am Montagmorgen funktionierten die bankinternen Prozesse, Geldautomaten, Online-Banking und Banking-App wieder – Letztere zudem mit neuen Funktionen und in neuem Design (siehe Kasten).

Die Migrations-Profis: Martin Peter (l.) und Karl Werner Etfleisch.
Mit der Migration zu agree21 ist ein wichtiger Schritt der Digitalstrategie „Smartes Volksbanking in Hamburg 2020+“ vollzogen worden. Ihr Ziel: Kunden sowohl on- als auch offline bestmöglich unterstützen zu können. Dazu gehören Online-Banking und Banking- App genauso wie schnellere Prozesse für die Umsetzung etwa von Kreditentscheidungen, die komplette Vernetzung aller Vertriebs- und Kommunikationssysteme sowie individuell zugeschnittene Services und Zahlungsverkehrsangebote.
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR SCHAFFEN
Um all das umsetzen zu können, braucht es eine technische Infrastruktur, mit deren Hilfe die benötigten großen Datenmengen sowie die entsprechenden Prozesse schnell und einfach zu managen sind. „Durch die Umstellung auf agree21 hatten wir die einmalige Chance, uns aus dem Bankverfahren genau die Bausteine herauszusuchen, die für uns passen“, sagt Karl Werner Etfleisch, zusammen mit Nils Abels Leiter der Strategiewerkstatt „Smartes Volksbanking in Hamburg 2020+“.
DIGITALE LOTSEN WERDEN
Aufgabe dieser Werkstatt war es auch, die Belegschaft der Bank fit für den digitalen Wandel zu machen und die komplexen IT-Themen verständlich aufzubereiten. Das Prozessmanagement, das mit agree21 nun deutlich schneller, schlanker und sicherer funktioniert, erklären Etfleisch und Nicole Grube, Bereichsleiterin Kredit, zum Beispiel in einem unterhaltsamen Videoclip (siehe großes Foto S. 16). Die Veränderungen, die mit dem „Smarten Volksbanking“ einhergehen, sind aber noch viel weitreichender, denn das seit 157 Jahren geltende Genossenschaftsversprechen wird nun smart: Die Berater, die seit jeher verlässliche Ratgeber in Sachen finanzielle Zukunft der Kunden waren, werden nun zu digitalen Lotsen und bieten Orientierung in der digitalen (Finanz-) Welt. Das bedeutet auch umfassende Weiterbildung und neues, agileres und abteilungsübergreifendes Arbeiten. Zum Beispiel im FreiRaum: Dieser im Sommer 2017 eröffnete Open Work Space in der Zentrale der Hamburger Volksbank bietet Raum für flexibles Arbeiten, Workshops oder Veranstaltungen – und um die neuesten digitalen Entwicklungen vom Roboter bis zum 3-D-Drucker kennenzulernen, die dort regelmäßig von einer Innovationsagentur angeliefert werden.

Lotsenschulung bei der Hamburger Volksbank: Ulf Jensen, Regionalleiter Privatkunden, und Karen Gruel, Bereichsleiterin Firmenkunden, sind bereit für die digitale Zukunft.
Bei aller digitalen Weiterentwicklung bleibt jedoch eines bestehen: der Leitsatz der Hamburger Volksbank „Man kennt sich“. „Persönliche Beziehungen, Emotionen und individuelle Beratungen bleiben die Grundlage des Volksbankings – erweitert um die Funktion des digitalen Lotsen“, erklärt Vorstandssprecher Dr. Reiner Brüggestrat: „Bei jeder persönlichen Beratung wird auf digitale Informationen, Kommunikation und Abschlüsse hingewiesen, und diese werden erläutert. Gleichermaßen werden bei jedem digitalen Kontakt persönliche Angebote unterbreitet. So entwickeln wir ein Kunden-, Volksbank- und Beratersystem für ein finanzielles Zuhause unserer Kunden, in dem sich alle Beteiligten aktiv an den wesentlichen Entwicklungen beteiligen können.“
GELUNGENER START
Mit der Migration hat sich für Kunden das Online Banking verändert. Neben einem übersichtlicheren Design gibt es nun zwei Login-Möglichkeiten: einmal für Privatund einmal für Firmenkunden. Damit wird die Banking-Umgebung besser an die Bedürfnisse des Kunden angepasst.
Änderungen gibt es auch bei den Apps: TANs lassen sich zukünftig nur noch über die neue TAN-App VR-SecureGO generieren. Diese ist kostenlos im App Store und in Google Play erhältlich.